Mittwoch, 27. März 2024

"Ich möchte viszerales Fett abnehmen"

In der vergangenen Woche hätte ich gerne mal laut gelacht, wenn es im Grunde genommen nicht so traurig gewesen wäre.
Mir wurde eine Influencerin bei Instagram als möglicher Kontakt vorgeschlagen und ich habe mir natürlich ihren Account angeschaut.

Da steht eine komplett normalgewichtige, schlanke Frau im Profil vor der Kamera, zieht ihre Hose oder ihren Rock nach vorne und schreibt, dass sie viszerales Fett abnehmen möchte.

Ja, auch schlanke Menschen können viszerales Fett haben, das sind die sog. "TOFI´s" (Thin outside fat inside)

Bei dieser jungen Frau würde ich allerdings keinen TOFI vermuten, denn ihrer Ernährungsweise nach zu urteilen, die sie auch mit der der internetten Welt geteilt hat, kann es nicht zu viszeralem Fett gekommen sein, sondern eher zu einer Essstörung.

Wenn solche Menschen jetzt Vorbild sind für ihre Follower*innen, was macht das mit den zum Teil noch sehr jungen Menschen oder auch Menschen, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind?
Ich kann nur appellieren sich der Vorbildfunktion bewusst zu sein.
Meine Bitte an all diejenigen, die solchen "Beeinflusserinnen" (nichts anders bedeutet ja das Wort "Influencer") folgen: Hinterfragt kritisch was in dieser "Welt" alles geteilt wird. Es geht auch um zum Teil viel Geld.
Jeder Mensch ist individuell, braucht etwas anderes. Lasst jemanden von außen einen Blick drauf werfen, der sich im Thema auskennt und der sagen kann ob Abnehmen nötig ist oder nicht.

Ich wünsche Euch eine schöne Osterzeit. 



Bild von Oleg Mityukhin auf Pixabay

Sonntag, 24. März 2024

Zuckerfasten und zwei Experimente

 Auch in diesem Jahr bin ich bereits seit Aschermittwoch  in meinem Zuckerfasten und es geht mir gut damit. Der Einstieg war in diesem Jahr auch leicht, wahrscheinlich aus dem Grund, weil ich vor Beginn schon wenig Süßigkeiten gegressen habe.

Ich möchte es auch etwas beibehalten, denn es hilft mir auch beim Reflux.
Immer wieder werde ich angesprochen, dass ich das alles doch nicht nötig hätte und mir wird von einigen Seiten der Süßkram quasi aufgedrängt. "Eine Ausnahme kannst Du doch machen."
Nein, kann und will ich nicht. Entweder ganz oder garnicht.
Ich mache es auch nicht um Abzunehmen. Das habe ich nicht nötig. Ich ersetze die Kalorienmenge durch Nüsse, Mandeln und andere leckere Snacks.

Apropos Reflux. In meine Familie gibt es noch einen Menschen, der darunter leidet.
Durch Susanne Liedtke von Nobodytoldme bin ich auf Lupinenkaffee aufmerksam geworden.
Wir sind gerade bei Sorte Nr. 2 und morgen besorge ich uns Sorte Nr. 3 in einem Reformhaus.

Ich war ein bisschen bange davor, dass dieser Kaffee schmeckt wie das, was man hier "Muckefuck" nennt, den vermeintlichen Kinderkaffee von früher. Aber nein. ich bin angenehm überrascht.

Lupinenkaffee kann ich sehr gut trinken. Geschmacklich passt er auch gut zum Zuckerfasten.
Ich habe nie viel Kaffee getrunken, aber derjenige, für den ich letztendlich gekauft habe, der war schon mit etwas mehr unterwegs.
Zu  Beginn kam es zu einem, ich nenne es mal "Koffeinentzug". Kopfschmerzen waren das Symptom.
Das hat sich aber schnell gelegt. Der Reflux hat sich beruhigt.
Wo ich noch nicht wirklich sicher bin ist, ob dieser Kaffee jetzt auch histaminarm oder doch histaminhaltig. Eine Firma hat mir geschrieben, dass er histaminarm ist, durch andere Quellen habe ich erfahren, dass er histaminreich ist. Hülsenfrucht halt. Da recherchiere ich noch ein bisschen.

Experiment Nr. 2 war, dass ich einmal für mich testen wollte, was dass Intervallfasten bei mir bewirkt. Ich habe strikt darauf geachtet nicht unterkalorisch zu essen.
Manchmal muss ich auch selbst mal erfahren, was meine Patient*innen da so erleben. Besonders nachdem mir eine Patientin gesagt hat, dass sie nach dem Intervallfasten das Gefühl für ihr Hungergefühl verloren hat.
Zitat: "Das war keine gute Idee".

Wir arbeiten jetzt daran.
Meine Erkenntnis: Auf das Frühstück kann ich nicht verzichten. Das brauche ich um in den Tag zu starten.Was ich könnte wäre die Abendmahlzeit ein bisschen nach vorne zu ziehen und dann die Nacht bis zum Frühstück für dieses Fasten zu nutzen. Aber auf die empfohlenen 16 Stunden komme ich da nicht.
Wenn jetzt jemand  aus lauter Verzweiflung wegen eines Gewichtsproblems das Intervallfasten 16:8 praktiziert und sich strikt an diese Zeitvorgaben hält, dann kann es, wie meine Patientin es erlebt hat, auch zu einer Essstörung kommen. Das Hungergefühl nicht mehr wahrzunehmen ist für mich ein Alarmzeichen.
Ich persönlich möchte mich nach dem Körpersignal richten, ich möchte dann essen, wenn ich Hunger habe und nicht erst dann, wenn mir quasi vorgeschrieben wird wann ich zu eesen habe. Im Fall von 16:8 nach 16 Stunden.
Manchmal ist es besser sich wirklich an eine Ernährungsfachkraft des Vertrauens zu wenden um dann gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, die in den Alltag passt, die nicht vor dem Kühlschrank verzweifeln lässt, weil die vermaledeiten 16 Stunden noch nicht um sind. Warum sich mit einer Sache stressen, die doch eigentlich genussvoll erfolgen sollte, nämlich dem Essen.
Ich wünsche Euch einen entspannten Sonntag. 



 


Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Sonntag, 25. Februar 2024

Arbeit in einer (Groß-)Küche

Oft kommt nach dem Examen eine Tätigkeit in einer (Groß-)Küche.
Viele Kolleg*innen arbeiten in Krankenhäusern, Kliniken, Kurhäusern..
Sie bereiten dort Sonderkostformen vor, sind für die Bandabnahme zuständig (eine sehr wichtige Tätigkeit, denn wenn etwas Falsches beim Patienten ankommt kann das auch mal heikel werden.)
Ich habe selbst 15 Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet und möchte die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, nicht missen.
Heute möchte ich Euch Andreas Dubiel vorstellen. Er ist Leiter der Hochschulgastronomie in Landau.
Danke, dass Sie meine Fragen beantwortet haben:


1. Was hat Sie am Beruf des Diätassistenten gereizt und wie sind Sie auf diesen Beruf aufmerksam geworden?
Ich hatte bereits eine Ausbildung als Koch und als Rettungssanitäter. Die Mischung aus Ernährung und Medizin hat mich sehr fasziniert. Zudem wollte ich mein Kochwissen weiter einsetzen. Aufmerksam geworden bin ich über meinen Zwillingsbruder, der hatte den Beruf damals in einem Buch über Berufe gefunden.


2. Wo und wann haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?
Meine Ausbildung habe ich von 2004- 2007 an der SRH Fachschule in Heidelberg gemacht.


3. Wie ging es dann für Sie weiter?
Nach dem Examen habe ich in verschiedenen Kliniken gearbeitet. Zuletzt war ich Küchenleiter in einem Krankenhaus der Regelversorgung. Hier habe ich mit viel Herzblut das Darmzentrum, Brustzentrum und Adipositaszentrum begleitet.

 
4. Haben  Sie ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen?
Ich habe 2016 noch den Verpflegungsbetriebswirt gemacht. Meine Abschlüsse haben es mir ermöglicht die aktuelle Position als Leiter der Hochschulgastronomie zu übernehmen. Es ist eine rein kaufmännische Stelle. Hier bin ich für die Personalplanung, den Wirtschaftsplan sowie für Neu- und Umbauten zuständig, aber auch für Speiseplanausrichtung etc.. Aktuell bin ich für rund 70 MA zuständig und betreue mit vier Küchenleitern insgesamt fünf Hochschulstandorte.


5. Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehen Sie damit um?
In meiner Zeit als DA hat es mich immer gestört, dass Ernährungstherapie nirgends so selbstverständlich war wie eine Physiotherapie z.B. Man war und ist (glaube ich) immer noch auf die Einstellung der CÄ angewiesen. Wenn diese von Diätetik nichts halten, kann man strampeln wie man will. Das ist ein frustrierendes Unding. In meinen Kliniken hatte ich i.d.R. CÄ die dafür sehr empfänglich waren.


6.  Was lieben Sie an unserem Beruf?
Auch wenn ich ihn (den DA Beruf) heute nicht mehr direkt ausübe: Menschen mit Essen und Trinken bei bestimmten Leiden helfen zu können ist großartig. 


7. Was möchten Sie noch erreichen?
Aktuell bin ich beruflich sehr zufrieden. Demnach sind meine Ziele aktuell mit meiner täglichen Arbeit verbunden: Mensa Umbauten voranbringen etc. 



Die Bildrechte liegen bei Herrn Dubiel.

Sonntag, 18. Februar 2024

Wer darf es tun und wer nicht?

Nach meinem letzten Post, in dem ich den Tätigkeitsvorbehalt gefordert habe, habe ich viele Nachrichten bekommen. Es gab auch ein paar Kommentare über LinkeDin und mein Beitrag ist dort auch geteilt worden.
Dieser Beitrag hatte eine große Reichweite, weil sich viele Kolleg*innen Sorgen machen, weil Patient*innen nicht gut versorgt werden, zum Teil falsche Beratungen stattfinden wie an meinem Beispiel zu erkennen. Wie hieß es in einer PN über Instagram?
"...Oh, man, das ist wirklich Körper- und Psycheverletzung.."
Ich habe im Nachgang noch ein bisschen recherchiert, was sich da alles so in meiner Umgebung so auf dem Markt tummelt.
Ich bin da auf  eine/n Anbieter*innen gestoßen, der Ernähungstherapie anbietet (Beratung erfolgt bei z.B. Adipositas, Allergien und auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten). Dort wurde die Qualifikation über knapp 30 Stunden erlangt. Das ist nicht vergleichbar mit der Ausbildung zum Diätassistenten oder dem Studium der Oecotrophologie mit der entsprechenden Qualifizierung.

Wer darf es jetzt tun?
Am 1. Februar 2024 Rahmenvereinbarung zur „Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung/-therapie und Ernährungsbildung“ des gleichnamigen Koordinierungskreises veröffentlicht. Runterzuladen unter diesem Link. Dort ist sowohl eine Checkliste für Berater*innen und Verbraucher*innen  hinterlegt.

Um es ein bisschen einfacher zu machen habe ich ein  Textstellen aus dem Papier kopiert, wer als Anbieter*in infrage kommt. Dadurch fallen natürlich alle anderen, die sich berufen fühlen, raus.


Kontinuierliche Fortbildung, Arbeiten nach dem G-NCP ✅

Werbung und/oder Produkverkauf ❌

Es gab in der Servicezeit vom WDR am 13.02.2024 einen kurzen Bericht zur "Ernährungstherapie auf Rezept" (das Wording ist zwar nicht ganz korrekt, aber das soll jetzt nicht das Problem sein. Hier ist der Link zur Sendung. Ab Minute 12.30. 

Natürlich besteht das Recht der freien Therapeutenwahl. Verbraucher*inne können sich natürlch auch an die sog. "Ernährungsberater" wenden. Wem es aber auf Fachlichkeit ankommt, der sollte sich an Fachmenschen wenden. Das wird ja auch im Rahmen der Autoinspektion gemacht.



Sonntag, 11. Februar 2024

Den Tätigkeitsvorbehalt-BITTE!!!

 In der vergangenen Woche habe ich mir bereits auf Instagram ein bisschen Luft gemacht, aber es brodelt immer noch.
Noch einmal für diejenigen, die es in meiner Story nicht mitbekommen haben, worum es geht:

Ich habe eine Patientin mit einer Histaminintoleranz in der Beratung, die bei einer selbsternannten Ernährungsberaterin war (es ist keine geschützte Berufsbezeichnung, jede/r, der isst und trinkt, der ein Buch über Ernährung gelesen hat, dazu würde dann auch dein Automechaniker geören, wenn er es will um bei meinen Beispielen aus der Story zu bleiben).

Dort ist ihr gesagt worden, sie solle doch Fleisch weglassen, Hülsenfrüchte und bestimmte gemüsesorten bitte auch raus und natürlich Gluten. Nicht zu vergessen: Milch und Milchprodukte sind auch ganz schlecht.

Diese Frau war wie gehirngewaschen. Sie glaubte an die Nahrungsergänzungsmittel, die ihr empfohlen worden sind und sie glaubte an dass,was ihr erzählt worden war.

Auf meine Frage, warum sie denn dann noch Rat bei mir suche kam die Antwort: Ich fühle mich irgendwie schlapp.Die Ernährungsberaterin hätte gesagt, das ginge vorbei, aber für meine Patientin fühlte sich das nicht richtig an. Deshalb wollte sie eine Zweitmeinung von mir. 

Wir sind dann ihr Ernährungstagebuch durchgegangen: Es fehlte an Eiweiß, es fehlte an Ballaststoffen. es fehlte irgendwie an allem. Woran es nicht fehlte: an Angst vor dem Essen.

Wir sind gerade dabei in ganz kleinen Schritten wieder Lebensmittel in den Speiseplan einzuführen. Langsam deshalb um wieder Vertrauen in sich und den eigenen Körper zu entwickeln.
Der Weg wird noch lang, denn im Hirn stecken noch viele Sätze fest, die langsam aufgelöst werden müssen.

Für mich grenzt das Ganze an Körperverletzung.
Aus diesem Grund bin ich für den sog. Tätigkeitsvorbehalt. Das bedeutet, dass nur diejenigen Ernährungstherapie (Arbeit mit kranken Menschen, Krankheiten...) anbieten dürfen, die es gelernt haben. Dazu gehört meine Berufsgruppe, nämlich die der Diätassistent*innen und Oecotropholog*innen mit entsprechender Qualifizierung.

Es sprießen gerade so viele neue (Berufs-)Bezeichnungen nach oben, die nichts aussagen. Die hören sich vielleicht chic an, aber sie sind alle nicht geschützt. Dazu gehört z.B. auch der Ernährungstherapeut. Alles Phantasiebezeichnungen.
Ich bin dafür interdisziplinär zu arbeiten. Wenn es um Medikamente geht, dann veweise ich an den Apotheker/die Apothekerin, wenn es um Bewegung geht, dann verweise ich an  Physiotherapeut*innen.

Das Gleiche wünsche ich mir von diesen Berufsgruppen.

Ob ich diesen Tätigkeitsvorbehalt in meinem beruflichen Leben noch erleben werde? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.



Bild von CatsWithGlasses auf Pixabay

Sonntag, 21. Januar 2024

Ich möchte Diätassistent*in werden

 

Mir war das schon mit 15 Jahren klar. Wie es dazu kam, dass könnt Ihr hier lesen. (https://selbst-staendig-als-da.blogspot.com/2019/01/40-jahre-als-diatassistentin-aktiv.html)

Bei den Diätassistenten handelt es sich um den einzigen Gesundheitsfachberuf für den Bereich der Diätetik und Ernährung. Die Ausbildung erfolgt an staatlich anerkannten Schulen oder an Privatschulen und wird mit einer Examensprüfung abgeschlossen. Zu meiner Ausbildungszeit betrug die Ausbildungszeit zwei Jahre, mittlerweile dauert sie drei Jahre.
Was liegt also näher als Euch jemanden vorzustellen, der eine solche Schule leitet.
Michael Hilker ist 52 Jahre alt, im Ev. Johannesstift Bielefeld (gehört jetzt zum Ev. Klinikum Bethel) geboren. Sein Geburtsort ist seit fast 25 Jahren auch sein Arbeitsort.
Nach seiner Ausbildung zum Koch (1987-1990) hat er bis 1992 die Ausbildung zum Diätassistenten in der Schule für Diätassistenten in  Bielefeld-Bethel absolviert.
Er hat diverse Fort- und Weiterbildungen besucht und leitet seit dem 01.09.2023 die Diätschule am Ev. Klinikum Bethel.
Danke dafür, dass Sie meine Fragen beantwortet haben.

1.      Was hat Sie am Beruf des Diätassistenten gereizt und wie sind Sie auf diesen Beruf aufmerksam geworden?

Kochen hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Bei uns zu Hause wurde alles frisch aus dem Garten geerntet und verarbeitet. Das hat mich früh geprägt. Meinen ersten Kuchen habe ich selbstständig mit 6 Jahren gebacken. 
Ich entschied mich meine Ausbildung zum Koch in einem Krankenhaus zu absolvieren und dort lernte ich den Beruf des Diätassistenten kennen. Ich lernte, dass Essen nicht nur Genuss sondern auch Therapie bedeutet und wunderbar miteinander verbunden werden kann. So entschied ich mich im Anschluss meine Ausbildung zum Diätassistenten zu starten.

 

 

2.      Wo und wann haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?

Schule für Diätassistenten in Bielefeld Bethel von 1990 bis 1992

 

3.      Wie ging es dann für Sie weiter? 

Von 1992-1993 arbeitete ich als Diätassistent im Städt. Klinikum Bielefeld Mitte.

Von 1993-1999 arbeitete ich im Ev. Lukas-Krankenhaus in Bünde in der Küche und in der Ernährungstherapie.

Während dieser Zeit machte ich 2 weitere Weiterbildungen:

1995 absolvierte ich den Lehrgang zum Ausbilder bei der IHK in Bielefeld

1996 machte ich meine Weiterbildung zum Diätküchenleiter DGE in Düsseldorf

1999 wechselte ich als Dozent an die Schule für Diätassistenten am Ev. Klinikum Bethel

Ich machte berufsbegleitend die pädagogische Weiterbildung zum „Lehrer im Gesundheitswesen“ bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft (HAGE)

Später übernahm ich die stellvertretende Schulleitung.

2013 nahm ich an dem VDD- Z-Kurs, gastroenterologische Ernährungstherapie in Minden teil.

Von 2019-2023 leitete ich die Diätschule mit Frau Ulrike Schweitzer als Leitungsteam gemeinsam. Seit dem Ruhestand von Fr. Schweitzer leite ich seit dem 01.09.23 die Schule für Diätassistenten allein.

 

4.      Haben Sie ein, ich nenne es „Alleinstellungsmerkmal“ oder eine Tätigkeit, die nicht jede/r in unserem Beruf macht und wenn ja, wie ist es dazu gekommen? 

In der Lehre zu arbeiten ist als Mann in diesen Beruf eher selten, aber es gibt auch weitere Kollegen an anderen Schulen.

Das Alleinstellungsmerkmal unsere Schule ist sicherlich die Zusammenarbeit mit med. Fakultät der Uni Bielefeld. Es gibt mehrere Projekte zur Interprofessionellen Lehre mit unseren Azubis und den Medizin-Studenten. Diese Woche hatten wir gerade einen Workshop zum Thema Adipositas.

 

 

5.      Gab oder gibt es „Stolpersteine“, die ab und an im Weg liegen und wie gehen Sie damit um?

 

Ich hatte viel Glück und hatte wenig Stolpersteine auf meinem Weg. Wenn sich welche aufgetan haben nahm ich diese auf, um etwas Sinnvolles daraus zu bauen.

Ich bin ein sehr motivierter Mensch, der für seinen Beruf lebt, aber auch sehr hartnäckig ist und an den Dingen dranbleibt. Das ist häufig sehr anstrengend, hat mich aber weitergebracht.

6.Was lieben Sie an unserem Beruf?

 

Die vielfältigen Tätigkeitsmöglichkeiten, therapeutisch zu arbeiten, die interprofessionelle Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Berufsgruppen, aber auch die Tätigkeit in der Küche und die Zusammenarbeit mit den vielen netten Kollegen/Innen in den vergangenen 30 Jahren. Ich habe die Basis nie aus den Augen verloren.

 

6.      Was möchten Sie noch erreichen?
Ich möchte mich weiter einsetzen das unser Beruf endlich den Stellenwert bekommt dem ihm zusteht. Dazu gehört an erster Stelle das die Berufsbezeichnung in „Ernährungstherapeut“ geändert wird und der Therapievorbehalt für Ernährungstherapie fest mit dem neuen Berufstitel verankert wird.

 

Ich bedanke mich herzlich für einen Blick in eine andere Facette unseres Berufes.


 Die Bildrechte liegen bei Herrn Michael Hilker.

Sonntag, 14. Januar 2024

gelesen: Die Schlank- Strategie

Gesünder leben mit Erkenntnissen der Verhaltenswissenschaft
Wirksame Veränderungen statt sinnloser Diäten

Von Prof. Dr. Stefan Winter; erschienen im Heyne-Verlag: ISBN:978-3-453-60659-4; Preis: 16,00€
 

In meinem Berufsleben habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, die eine lange Diätenkarriere hinter sich haben, die davon die Nase voll haben und jetzt langfristig an ihrer Ernährung etwas ändern möchten. Ich erlebe dabei aber auch Menschen, die meinen, das funktioniert mal eben auf die Schnelle.
Die Erfahrung lehrt aber, dass eine Ernährungsumstellung (Zitat) „eine Südpol-Expedition ist“, also dass solch ein Projekt Zeit braucht. Viele Menschen sind dann sehr ungeduldig und (ver-)zweifeln an sich selbst und trauen sich nicht zu, das Ziel dieser Expedition zu erreichen und werfen hin.
Für diese Menschen ist das Buch richtig.
In bildhafter Sprache erklärt Prof. Winter warum solche Veränderungen Zeit brauchen, welche Verknüpfungen im Gehirn zu Stolpersteinen werden können. Es werden viele Studien zitiert, die genau erklären, warum es mit der Ernährungsumstellung so schwierig ist.
Für mich waren manche Kapitel zu langatmig, aber vielleicht brauchen die Menschen, die an sich selbst zweifeln, gerade diese ausführlichen Erklärungen.
Das Buch ist als Arbeitsbuch gedacht. Es ist erwünscht den Textmarker zu nutzen, es ist erwünscht Eselsohren einzuknicken, das heißt, das Buch soll wirklich bearbeitet und der Inhalt erarbeitet werden. Das kann gleich anstrengend sein wie die Ernährungsumstellung selbst.
Wie heißt es: „Der Weg ist das Ziel“.
Was ich bei diesem Buch zum allerersten Mal gemacht habe ist, dass ich mir die Rezensionen bei einem  großen Online-Handler angeschaut habe(nachdem ich mir selbst eine Meinung gebildet habe). Bis jetzt sind alle Leser*innen begeistert.
Wer jetzt wissen möchte ob dieses Buch auf dem Weg zum Ziel unterstützen kann, hier ist der Link für den Blick ins Buch.
Wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt und das hat keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung.


 

Die Bildrechte liegen beim Verlag.